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ILA 2002

Internationale Luftfahrtausstellung

Auch auf dieser ILA waren die ausgestellten “Kampfmaschinen” der eigentliche Publikumsrenner. Man kam nicht nur nahe an die Maschinen heran, sondern konnte sich auf Wunsch auch in eines der Cockpits setzen und das Feeling beim Fliegen nachempfinden. Begleitet wurde dieser Teil der Ausstellung durch atemberaubende Flugvorführungen. Zuvor wurde das Publikum über Lautsprecher gewarnt, da diese Flugzeuge beim Einschalten der Nachbrenner einen Höllenlärm verursachen, der an die Schmerzgrenze reicht.

Am Beispiel eines “Tornado” wurde u. a. die Betankung in der Luft anschaulich im Langsamflug demonstriert. Deutlich war auch zu erkennen, wenn der Pilot eines anderen Tornado die Schwenkflügel im Vorbeiflug nach hinten bewegte, um danach mit Vollgas senkrecht in den Himmel zu steigen.

Neben den optisch reizvoll lackierten Zivilhubschraubern beeindruckten auch hier vor allem die martialisch aussehenden Kampfhubschrauber. Besonders der von der US-Army ausgestellte “Apache” strotzte mit seiner umfangreichen Bewaffnung , so dass man sich seine geballte Feuerkraft auch ohne anschauliche Darstellung gut vorstellen konnte.

Die Bundeswehr, die durch einen eigenen Stand auf der Messe vertreten war, zeigte die gesamte Palette der von ihr eingesetzten Hubschrauber in den unterschiedlichsten Variationen. Aber auch der Hersteller “Eurocopter”, der mit Abstand die meisten Hubschrauber in Europa baut und vertreibt, hatte im westlichen Teil des Flughafens einen eigenen Bereich. Besonders das Modell “Tiger” imponierte durch seine Fähigkeit Loopings fliegen zu können. Noch vor 20 Jahre hätte sich niemand vorstellen können, dass Hubschrauber jemals in der Lage sein würden, derartige Flugbewegungen auszuführen.

Auch von historischen Flugzeugen aus den Anfängen der Fliegerei ging eine gewisse Faszination aus. Der >>>> rechts zu sehende Nachbau überraschte durch seine Flugfähigkeit.

Am schönsten sind aber m.E. die alten Flugzeuge aus den 40er und 50er Jahren, mit ihren zum Teil wunderschönen Lackierungen und Bemalungen. Die heute noch flugfähigen Mustang und T-28 verkörpern diese Generation beeindruckend mit ihrem hervorragenden “Sound”.

Neben der riesigen 4-strahligen “ Boeing C-17 Globemaster III” der US-Streitkräfte war auch Russland diesmal mit interessanten Großraum- und Nutzflugzeugen vertreten. Die “ILYUSHIN IL-76T” dürfte annähernd das gleiche Ladevolumen wie die C-17 haben. Beide als Hochdecker konzipierten Flugzeuge sind so groß, wie mehrstöckige Häuser. Bei der C-17 haben alleine die seitlichen Aufkantungen an den Flügelspitzen eine Höhe von 3 m.

Das von einer russischen Firma gezeigte Amphibienflugzeug “BERIEV BE-200” war eines der interessantesten Exponate dieser Ausstellung. Bei mehreren praktischen Flugvorführungen bewies das Löschflugzeug eindrucksvoll, wie es punktgenau große Wassermengen auf einmal ablassen kann. Wenn man an die katastrophalen Waldbrände denkt, die in den vergangenen Jahren in einigen Teilen der Welt ausbrachen, dürften gerade Versicherungen großes Interesse an der Anschaffung derartiger Flugzeuge haben.

Auf dieser Seite sind mittelgroße Geschäfts- und Transportflugzeuge zu sehen, die unterschiedlich genutzt werden können. Der “Grand Carravan” der Firma Cassna kann zum Beispiel Fracht transportieren oder Personen mit entsprechender Bestuhlung. Da dieses ausgereifte Modell sehr zuverlässig ist, wird es in Deutschland und anderswo auf der Welt auch zum Transport von Fallschirmpringern verwendet, da es innerhalb von 5 Minuten eine Höhe von 3.000 bis 4.000 m erreicht.

Zu sehen waren auch einige Geschäftsflugzeuge der Luxusklasse mit einem Fassungsvermögen von 6 bis 12 Personen. Sie kosten z.T. ab 10 Mill. Dollar aufwärts.

Neben einer eher langweilig aussehenden alten Cessna oder Piper waren auch viele kuriose Eigenentwicklungen ausgestellt, die das Interesse auf sich zogen.

Gezeigt wurden aber auch moderne, aus Kohlefaser gefertigte Flugzeuge und Hochleistungsmaschinen, die ihre Kunstflugtauglichkeit eindrucksvoll demonstrierten. High-Tech gab es selbst bei den Segelfliegern, die einen Motorsegler mit mehr als 30 Meter Spannweite zeigten.

Für die meisten Besucher war sicherlich das Beiprogramm am interessantesten. So wurde beispielsweise gezeigt, wie Feuer aus der Luft bekämpft werden kann, wie Flugzeuge während des Fluges betankt werden und wie sich Personen aus Hubschraubern abseilen. So etwas haben die meisten der Zuschauer sicherlich noch nie gesehen.

Auch die Flugvorführungen eines großen Zeppelin waren beeindruckend. Durch die vorstellbaren Propeller an den Seiten und am Heck erreichte diese mit Gas gefüllte Konstruktion eine sehr gute manövrierfähig.

Selbst die großen Transportmaschinen überzeugten durch ihre atemberaubenden Vorführungen. Es ist eigentlich kaum vorstellbar, dass ein so großes Flugzeug, wie der Airbus A 340-600, mit einer Geschwindigkeit von nur 260 Kilometer pro Stunde “langsam” an den Zuschauern vorbei über das Gelände fliegt, ohne abzustürzen. Das mittelgroße Transportflugzeug “Alenia G-22” der italienischen Luftwaffe brachte es sogar fertig, mit Leichtigkeit einen Looping zu fliegen , um im Anschluss im sog. “Sarajevo-Anflug” zu landen. Diese Aktion dürfte selbst andere Piloten beeindruckt haben.