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Flugzeuge imU.S. Air Force MuseumDayton / Ohio

- Das größte Flugzeugmuseum der Welt -

Bei dem hier im U.S. Air Force Museum ausgestellten Kampfflugzeug handelt es sich um die erste Version dieser Reihe. Die A-10 Thunderbolt II (= Donnerkeil) der US-Firma Fairchild Republic, oder auch Warthog (= Warzenschwein) genannt, machte ihren Erstflug 1972 und wurde 1976 in Dienst gestellt. Das zweistrahlige Unterschall-Erdkampfflugzeug ist aufgrund seiner Robustheit und Effizienz bis heute im Dienst. Erst vor wenigen Jahren wurde die Elektronik auf den neuesten Stand gebracht und die A-10 Thunderbolt II soll ein weiteres Jahrzehnt im Dienst bleiben.

Technische Daten:

Typ Erdkampfflugzeug
Besatzung 1
Erstflug 1972
Triebwerke .
Anzahl 2
Typ Turbofan-Triebwerke
Hersteller General Electric
Muster TF34-GE-100
Leistung 2 x 40,3 kN (4.112 kg)
Gesamtleistung 80,6 kN (8.224 kg)
Flugleistung .
Höchstgeschwindigkeit 700 km/h in Meereshöhe
Marschgeschwindigkeit 555 km/h in Meereshöhe
Steiggeschwindigkeit 30,5 m/s
Dienstgipfelhöhe ca. 13.600 m
Einsatzradius ca. 1.000 km
Überführungsreichweite ca. 3.500 km (m. Tanks)
Massen .
Leermasse 11.320 kg
maximale Startmasse 22.680 kg
Waffenlast 7.255 kg max.
max. Treibstoff 4.853 kg intern
. 2.410 kg extern
Abmessungen .
Spannweite 17,53 m
Länge 16,26 m
Höhe 4,47 m
Flügelfläche 47 m²

Beschreibung:

Die “A-10 Thunderbolt II” ist seit 1975 das wichtigste Erdkampfflugzeug der US Air Force. Dieser effektive 2-motorige Unterschall-Jet kann gegen jede Art von Bodenzielen - inklusive Panzer und andere gepanzerte Fahrzeuge - verwendet werden. Ferner gibt es eine Aufklärungsvariante “OA-10”, die als vorgeschobener Feuerleitstand dienen kann.

Trotz ihrer beachtlichen Größe ist die Maschine exorbitant wendig. Dies ist ein wichtiger Faktor, um im Tiefflug operieren und überleben zu können. Sie kann lange Zeit in der Nähe von Kampfgebieten verbringen und unterhalb von 300 Meter in Sichtweite operieren. Die Thunderbolt II kann von provisorischen Plätzen in Frontnähe aus eingesetzt und unterhalten werden. Gleichwohl verfügt sie über einen weiter Kampfradius.

Viele Teile des Flugzeugs können links und rechts verwendet werden, darunter die Triebwerke, das Hauptfahrwerk und die Seitenleitwerke. Dies erleichtert Instansetzungen und reduziert Unterhaltskosten.

Geschützt wird das Flugzeug durch eine Titan-Panzerung, die auch Teile der Flugkontrollsysteme abdeckt. Das Flugzeug kann deshalb direkten Treffern von panzerbrechenden oder hochexplosiven Projektilen bis zum Kaliber 23 mm widerstehen. Die Treibstofftanks sind selbstversiegelnd und sollen so konstruiert sein, dass sie bei Treffern nicht explodieren können. Die hydraulischen Flugkontrollsysteme können durch manuelle Seilzüge ersetzt werden. Daher kann der Piloten das Flugzeug selbst dann noch fliegen und landen, wenn die Hydraulik oder Teile der Flügel zerschossen sind. Die Düsen sind bewußt so weit voneinander angebracht worden, dass die Wahrscheinlichkeit gleichzeitiger Treffer beider Triebwerke sehr gering ist.

Der Pilot kann mit Hilfe von Nachtsichtgeräten in völliger Dunkelheit agieren. Die Maschinen haben 1-sitzige Cockpits mit einer großen blasenförmigen Kuppel, um dem Piloten eine möglichst freie Rundumsicht zu bieten.

Zur Avionik-Ausstattung gehören Kommunikationsgeräte, wie inertiale Navigation, Feuerkontrollsysteme, Zielhilfen und Nachtsichtgeräte. Ein Head-Up-Display zeigt dem Piloten die Vorwärtsgeschwindigkeit, Höhe, Sinkwinkel, Navigationsinformationen und Zielreferenzen an.

Das so genannte LASTE-System (Low Altitude Safety and Targeting Enhancement system) berechnet den Einschlagpunkt freifallender Waffen. Unter dem Rumpf sind Laserzielberechner montiert, mit denen sich Präzisionsbomben ins Ziel lenken lassen. Gegenwärtig wurden alle A-10 mit dem Global Positioning System (GPS) nachgerüstet.

Das 30-mm-Geschütz GAU-8/A Avenger (General Electric) in Gatling-Bauweise feuert mit ca. 1.175 Schuß Munition bis 3.900 Schuss panzerbrechende Munition pro Minute und kann viele Bodenziele bis hin zu schwer gepanzerten Fahrzeugen zerstören. Im Irak-Krieg soll von der USA plutonium-gehärtete Munition verwendet worden sein, die gegen das Völkerrecht verstößt. Durch Multiplikation der Mündungsgeschwindig- keit mit der Projektilmasse ergibt sich eine Rückstoßkraft von ca. 30 kN. Der Rückstoß des Geschützes entspricht folglich ungefähr dem Schub eines Triebwerkes. Dies führt dazu, dass beim Beschuß im Flug eine Rauch- oder Nebelwolke vor dem Flugzeug aufgebaut wird, bzw. so erscheint.

Ferner verfügt das Flugzeug über 11 Außenlastträger für diverse Waffen.

Geschichte:

Nach positiven Erfahrungen mit der Rockwell OV-10 begann man mit der Entwicklung eines speziellen Flugzeugs zur Panzerbekämpfung. Die erste A-10 A wurden im Oktober 1975 geliefert. In den 1980er Jahren sahen die Einsatztaktiken vor, dass die A-10 im Falle eines sowjetischen Angriffs auf Westdeutschland die feindlichen Panzerdivisionen stören sollten.

Während der Operation Wüstensturm 1991 im Irak erwies sich die A-10 als ausgesrochen zuverlässig. Sie flogen dort 8.100 Einsätze und zerstörten über 1.000 Panzer, 2.000 Militärfahrzeuge und 1.200 Artilleriegeschütze. Lediglich 5 Maschinen gingen verloren, weit weniger als die Militärplaner erwartet hatten.

1999 flogen die Flugzeuge Einsätze über dem Kosovo. Während der amerikanischen Invasion in Afghanistan 2001 waren die A-10 zunächst nicht dabei, wurden aber später auf dem Luftwaffenstützpunkt Bagram stationiert. 2003 flogen die A-10 im Rahmen des 3. Golfkrieges ein zweites mal über dem Irak.