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Lexikon der Flugzeuge

- Modelle, Technik, Daten, Fakten -

Technische Daten:

Airbus A 310-300 = Grundlage des Airbus A 310 MTR

Flugzeugname A310-300
Spannweite 43,90 m
Rumpflänge 46,67 m
Länge 47,21 m
Höhe 15,81 m
Höhenleitwerk (Spannweite) 16,26 m
Rumpfdurchmesser 5,64 m
Kabinenlänge 33,25 m
Max. Kabinenbreite 5,28 m
Max. Kabinenhöhe 2,33 m
Flügelfläche 219 m²
Flügelpfeilung 28 Grad
Flächenbelastung 749 kg/m²
Fahrwerk (Spur) 9,60 m
Fahrwerk (Radstand) 15,20 m
Max. Tankkapazität 48.880 Liter
Max. Rollgewicht 164.880 kg
Max. Startgewicht 157.000 kg
Max. Landegewicht 123.000 kg
Leergewicht 79.000 kg
Max. Nutzlast 33.000 kg
Höchstgeschwindigkeit 900 km/h in 30.000 ft
Normale Reisegeschwindigk. 0.80 Mach
Wirtschaftl. Geschwindigk. 825 km/h in 37.000 ft
Landegeschwindigkeit 250 km/h
Startgeschwindigkeit 295 km/h
Startrollstrecke ca. 2.180 m bis 2.500 m
Landerollstrecke ca. 1.550 m
Max. Reichweite ca. 6.950 km (34 t)
Max. Reichweite ca. 9.540 km (24 t)
mit Zusatztank ca. 10.560 km (16 t)
Max. Passagiere 282 (9/Reihe, 76m)
Frachtvolumen 80 m³
Besatzung 2
Triebwerk (hier) GE CF6-80C2A2
Triebwerksanzahl 2
Schubkraft (hier) 238 kN
Verbrauch 5.300 l/h

Beschreibung:

Der Airbus A310-304 ist ein 2-strahliges ziviles Großraumflugzeug für Mittel- und Langstreckenflüge. Die Besatzung besteht aus einem Piloten, einem Copiloten und bis zu sieben Flugbegleiter.

Die A310-304 sind mit zwei General Electric CF6-80C2A2 Turbofantriebwerken mit jeweils 238 kN maximalen Schub ausgerüstet. Diese ermöglichen eine Reichweite, je nach Zuladung und Konfiguration von bis zu 10500 km bei einer Reisegeschwindigkeit von etwa 860 km/h.

Die Luftwaffe setzt 7 Airbus A310-304 in drei unterschiedlichen Versionen ein, die von der Interflug und der Lufthansa in den neunziger Jahren übernommen wurden. Alle sieben Airbus A310 der Luftwaffe werden von der Flugbereitschaft des Bundesministeriums der Verteidigung vom Flughafen Köln-Wahn aus eingesetzt.

A310 VIP

Die ersten beiden von der staatlichen Fluggesellschaft Interflug übernommenen Airbus A310-304 wurden von Lufthansa-Technik für den VIP-Transport umgebaut. Die Maschinen verfügen im VIP-Bereich über 12 Sitzplätze mit Arbeitsflächen und zwei Schlafzimmer inklusive Nassbereich. Im hinteren Bereich der Maschine sind 79 Economy Sitzplätze eingebaut.

A310 PAX

Die dritte von der Interflug übernommene A310-304 wurde im Cockpit auf den Luftwaffenstandard umgerüstet. Die Maschine verfügt über 214 Sitzplätze in der Economy-Klasse und wird für den Transport von Personal und Material eingesetzt.

  • 10+23 "Kurt Schumacher"

A310 MRT

Vier von der Lufthansa übernommene Airbus 310-304 wurden zu Frachtflugzeugen mit der Bezeichnung Multi Role Transport, kurz MRT umgebaut. Die Maschinen können vom Personal der Flugbereitschaft des Bundesministerium der Verteidigung innerhalb weniger Tage für die jeweiligen Transportaufgaben umgerüstet werden.

Zu den Aufgaben gehören:

  • reiner Passagiertransport
  • gemischter Fracht- und Passagiertransport
  • Verletzten- und Krankentransport

Der Airbus / A310 MRT für die Deutsche Luftwaffe ist ein gemeinsames Vorhaben der DaimlerChrysler Aerospace Airbus in Koorperation mit der Lufthansa Technik. Der MRT kann mit nur einem Flugzeugmuster ein breites Spektrum verschiedener Transportaufgaben erfüllen. Das Konzept basiert auf Umrüstungen von Airbus Zivilflugzeugtypen A310-300, die bereits weltweit im Einsatz sind. Zur Umrüstung werden standardisierte Kits - einschließlich aller Systeme für Transportaufgaben - entsprechend den Kundenwünschen verwendet. Der A 310-300 stellt die Langstreckenversion dar.

Die VUK-Version dient zum Tranport von Verwundeten und Verletzten. Die mitgeführten Sitze, Tragen und Intensivstationen können in 6 Versionen variiert werden. Auf der ILA 2002 war dieses Model ausgestellt. Während der Ausstellung flog die Maschine für 2 Tage einen Einsatz nach Pakistan, um Verletzte eines Bombenanschlages nach Europa zu befördern. Danach wurde sie wieder in Schönefeld ausgestellt.

Das auffälligste Merkmal ist allerdings die an der Seite zwischen Cockpit und Traglächen befindliche riesige “Main Deck Cargo Door”, welche durch einen Hydraulikzylinder geöffnet und geschlossen wird. Das 500 Kg schwere Frachttor läßt sich in 2 Stufen über 70 Grad und 145 Grad in ca. 60 Sec.öffnen. Große Paletten können dann von dort aus auf Rollen am Boden nach hinten geschoben werden.

Registrierung und Taufnamen:

  • 10+24 A310-304 C/N 434 "Otto Lilienthal"
  • 10+25 A310-304 C/N 484 "Hermann Köhl"
  • 10+26 A310-304 C/N 522 "Hans Grade"
  • 10+27 A310-304 C/N 523 "August Euler"

A310 MRTT

Zur Zeit werden diese Maschinen für eine weitere Aufgabe, die Luftbetankung, zum Multi Role Transport Tanker (MRTT = Multi Roll Transport Tanker) umgebaut. Dabei werden die notwendigen Luftbetankungskomponenten, wie die beiden Schleppschlauchstationen an den Tragflügeln, die Bedienkonsole in der Kabine, ein zusätzlicher Tank im Laderaum und Videokameras am Rumpf eingebaut. Zur Umrüstung für den jeweiligen Auftrag können die Schleppschlauchstationen und der zusätzliche Tank ebenfalls von Personal der Flugbereitschaft aus- beziehungsweise eingebaut werden.

A310 MedEvac

Die Luftwaffe verfügt über zwei MedEvac-Rüstsätze, mit denen zwei der vier A310 MRTT zu fliegenden Intensivstationen umgebaut werden können.

Der MedEvac-Rüstsatz für den Airbus A310 besteht aus bis zu 6 Patiententransporteinheiten (kurz PTE), die den modernsten Standards der Intensivmedizin entsprechen sowie einer Anzahl von 38 bis 56 Patienten-Liege-Plätzen (PLP) für weniger stark verletzte Personen, die liegend transportiert werden.

Die Ausstattung einer Patiententransporteinheiten besteht aus:

  • Intensivbeatmungsgerät "Evita 4"
  • Infusions-Pumpe "IP 2000-V"
  • zweites Beatmungsgerät "Oxylog 2000"
  • Multi-Funktions-Monitor "Propaq EL601"
  • Dreifach-Spritzenpumpe "Combimat 2000"
  • Minilabor "I-Stat"
  • flexibles Bronchoskop
  • tragbares Ultraschallsystem "Sono-Side"
  • Patientenwärmesystem "Barkey"

Geschichte der Grundversion A 310:

Um die Bedürfnisse der Fluglinien in Europa und der Welt nach einem Kurzstrecken- Großraum-Flugzeug zu befriedigen, entwickelte Airbus Industrie die endgültige Form des A 310. Er weist viele Bestandteile des A 300 auf. Im Juli 1978 wurde eine Entscheidung getroffen, um mit der Entwicklung voranzukommen. Der erste der drei Prototypen (F-WEZLH) machte am 3. April 1982 seinen Jungfernflug.

Der A310 unterscheidet sich vom A300 durch den gekürzten Rumpf mit engeren Plätzen auf den verkehrsreichen Strecken. Außerdem hat er einen neuen Flügel fortgeschrittener Technologie mit gekürzter Spannweite, ein neues und kleineres Höhenleitwerk, ein umgebautes Fahrwerk und neue Motorstützen. Auf diese Stützen kann man verschiedene Triebwerke von General Electric, Pratt & Whitney und Rolls-Royce montieren.

Bauweise des Airbus A 310:

Rumpf:

Rumpf mit kreisförmigem Querschnitt; digitales Zwei-Mann-Cockpit

Tragfläche:

freitragender, zweistrahliger Tiefdecker; Hochauftriebshilfen

Leitwerk:

freitragende, gepfeilte Normalbauweise in Ganzmetall

Fahrwerk:

Hauptfahrwerk je 4-fach bereift; wird nach innen in den Rumpf eingefahren