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“Tag der offenen Tür” vom

Flughafen Schönefeld

Technische Daten:

betr. Grundversion -- Baujahr: hier 1988

Art Kunstflugtrainer
Typ S-2B
Besatzung 2 in Tandemanordnung
Antrieb (optional) 1 x Lycoming AEIO 540-D4 A5
Art luftgekühltes Boxer-Triebwerk
Zylinder 6 (Einspritzer)
Leistung 265 Ps
Propeller 3-Blatt
max. Geschwindigkeit 315 Km/h
min. Geschwindigkeit 110 Km/h
Steigleistung ca. 10,9 m/s
Rollrate 180 °/sec
Dienstgipfelhöhe 6.400 m
Reichweite ca. 645 Km mit Reserve
Startstrecke ca. 500 m
Landestrecke ca. 560 m
Spannweite 5,28 m
Länge 5,71 m
Höhe 2,02 m
Flügelfläche 11,6 m²
Leermasse ca. 520 kg
max. Abflugmasse ca. 737 kg
G-Belastung + 9 / - 6

Beschreibung:

Diese Ausnahmeerscheinung am Kunstflughimmel entstand in der ersten (1-sitzigen Version) bereits 1946 auf dem Reissbrett. Die abgebildete Maschine ist die größte aus der "Pitts-Special-Familie", die S-2B. Die in Gemischtbauweise gefertigte Maschine (Holztragwerk / Metallrumpf) wird auch heute noch in den USA werkfertig oder als Bausatz hergestellt.

Die Modelle der Baureihe S-2 sind für die Kunstflugausbildung konzipiert und weisen daher zwei Sitze mit Doppelsteuerung auf. Das größere und leistungsstärkere Triebwerk machte eine Verlegung von Trag- und Fahrwerk um 15cm nach vorn notwendig. Alle Modelle der Baureihe S-2 sind uneingeschränkt kunstflugtauglich. Der Prototyp der S-2B gewann mit einem Passagier an Bord im September 1982 die nationale US- Kunstflugmeisterschaft in der Fortgeschrittenenkategorie.

Die überragenden Kunstflugeigenschaften der Special-Serie führten dazu, dass diese Flugzeuge von mehreren Luftstreitkräften für die Kunstflugausbildung benutzt wurden und werden.

Firmengeschichte:

Schon 1944 baute der amerikanische Ingenieur Curtis Pitts sein erstes kunstflugtauglichen Sportflugzeug, den Doppeldecker Samson. Berühmt wurde er mit der Pitts S-1 Special, die seit 1947 von seiner Firma Pitts Aviation Enterprises produziert wurde. Seine Kunstflugdoppeldecker wurden von vielen Fliegerclubs beschafft und gewannen zahlreiche nationale und internationale Wettbewerbe. Im November 1983 wurde die Firma von der Sportflugzeugfirma Christen Industries Incorporated übernommen.

Kunstflieger sind “Wahnsinnige” !

Quelle: SPREE FLUG Luftfahrt GmbH

Der Kunstflug ist so alt wie die Fliegerei. Der englische Begriff - Aerobatics - bezeichnet diese Art von Fliegen vielleicht etwas besser, denn hier geht es um akrobatische Flüge. Rowdytum hat hier keinen Platz. Einen Looping zu fliegen, ist eine Sache, einen Looping rund zu fliegen, die andere. Kunstflug verlangt vom Piloten absolute Konzentration und körperliche Fitness und vom Flugzeug einen technisch einwandfreien Zustand. Konsequenz in der Handhabung der Prüflisten, in der Bewertung der Lufttüchtigkeit des Flugzeuges und in der Beurteilung der eigenen körperlichen Verfassung ist ein unbedingtes Muß.

Klarheit bei der Durchführung von Kunstflügen und penibles Einhalten der Sicherheitshöhen und Betriebsgrenzen des Flugzeuges sind unerläßlich. Die Einhaltung einer ausreichenden Höhe dient nicht nur der eigenen Sicherheit, sondern zeigt auch den Respekt vor lärmgeplagten Anwohnern, und dient somit dem Wohle der allgemeinen Luftfahrt.

So erfährt der angehende Kunstflugpilot während seiner Ausbildung auch ein Stück Persönlichkeitsbildung. Hier sollte spätestens klar werden, dass Kunstflug für den Piloten selbst wichtig ist, und dass es nicht darum geht, als Schauobjekt für die Trauben von Zuschauern zu dienen, die nur darauf warten, dass endlich etwas passiert.

Gerade Kunstflugpiloten, ob sie an Wettkämpfen teilnehmen, oder einfach nur eine Kunstflugausbildung haben, wissen um die Betriebsgrenzen ihres Flugzeuges, wissen, wie es in Grenzbereichen reagiert und wissen vor allem, wo der "rote Bereich" (jenseits der Betriebsgrenze) beginnt und dass dieser unbedingt zu meiden ist.