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Flugzeuge und Hubschrauber imAir and Space MuseumWashington D.C.- Smithsonian Institution -

Die Ford 5-AT Tri-Motor ist so etwas wie das amerikanische Gegenstück der Junkers Ju-52/3. Das dreimotorige Passagierflugzeug übernahm die typische Wellblechbauweise. Ganzmetall-Flugzeuge waren damals noch recht selten.

Die Geschichte begann mit dem Bau der 1-motorigen 2-AT Pullman von William B. Stout. Dieses Ganzmetallflugzeug in Hochdecker-Bauweise wurde im Frühjahr 1925 bei der Stout Metal Airplane Company gebaut, aus der später die relativ erfolglose Ford 3-AT mit 3 Motore entstand. Mit diesen Flugzeugen richtete Ford nach Erhalt einer Postfluglizenz im Februar 1926 Luftpostverkehrslinien ein. Schnell wurde erkannt, dass größere Flugzeuge her mussten, weil der Bedarf an Transportvolumen stieg. Die größere Ford 4-AT, die ab Juni 1926 im Dienst war, wurde mit stärkeren Motoren von je 200 PS ausgestattet. Diese konnten bei einer zweiköpfigen Besatzung bis zu 12 Passagiere aufnehmen.

Trotz verlängerter Spannweite und leistungsstärkeren Motoren waren bald die Leistungsgrenzen erreicht. Eine noch größere und leistungsstärkere Weiterentwicklung war die Ford 5-AT Tri-Motor, die Mitte 1928 ihren Erstflug hatte. Sie besaß einen noch größeren Flügel, einen tieferen Rumpf und stärkere Pratt & Whitney Motore, die ca. 420 PS Startleistung erzeugten. Die verlängerte Kabine konnte 17 Passagieren Platz bieten. Sie bestand aus 2 Sitzreihen mit einem Mittelgang.

Die Tragfläche der Ford Tri-Motor bestand aus einem rechteckigen Flügelmittelstück und den beiden Außenflügeln. Das Flugzeug wurde ebenfalls von drei Motore angetrieben. Die Flügelmotoren waren an separaten Streben an der Vorderkante des Flügelmittelstücks angebracht. Die Abgase des Bugmotors wurden über ein Rohr unterhalb des Rumpfes bis zum Ende der Fluggastkabine geführt. Die Frischluft für die Passagiere wurde durch die heißen Abgase erwärmt. Ober- und Unterseite des Rumpfes waren mit glattem Blech beplankt, alle anderen Flächen mit dünnem Wellblech. Alle Tri-Motor besaßen auf der rechten Seite des Rumpfes eine ovale Einstiegstür. Im hinteren Teil des Rumpfes war für längere Strecken eine Toilette eingebaut. Über jedem Fenster befand sich ein Gepäcknetz für kleinere Gepäckstücke.

Zwischen 1929 und 1931 wurden 117 Maschinen dieses Typs produziert, viele mit Schwimmer oder Kufenwerk. Piloten lobten das Flugzeug aufgrund seiner gutmütigen Flugeigenschaften, weswegen es auch liebevoll “Tin Goose” (= Blechgans) genannt wurde.

Technische Daten:

Besatzung: 2 Piloten, 1 Flugbegleiter
Länge: 15,19 m
Spannweite: 23,72 m
Flügelfläche: 77,57 m²
Höhe: 4,2 m
Antrieb: 3 x Pratt & Whitney Wasp C-1
Leistung je 420 PS max.
Zylinder je 9
Art Sternmotore
Höchstgeschwindigkeit: 215 km/h
Reisegeschwindigkeit: 185 km/h
Überziehgeschwindigkeit: 105 km/h
Normale Reichweite: 820 km, mit Zusatztanks 1045 km
Dienstgipfelhöhe: 5180 m
Leergewicht: 3.405 kg
Max. Startgewicht: 6.130 kg
Tankgröße: 10.180
Zuladung: 2725 kg
Steigrate: 4,8 m/s