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Technische Daten:

Gewicht: 30 t
Bewaffnung: 1 x 5,7 cm Maxim-Nordenfeldt Kanone, 6 x 7,92 mm Maschinengewehre 08
Richtanlage: mechanische Seiten- und Höhenrichtanlage Seitenrichtbereich: je 45= 90° Höhenrichtbereich: - 20° bis + 20°
Munitionsvorrat: Kanone 180 Schuss, MG 10.000 bis 15.000 Patronen (im Einsatz zum Teil erheblich mehr)
Motor: 2 x Daimler-4-Zylinder-Reihe je 100 PS bei 800 bis 900 U/min, je 17.000 ccm, Wasserkühlung
Schaltung: Adler-Kegelradgetriebe mit Doppelkonuskupplung (3 V, 3 R)
Lenkung: Lenkung durch Änderung der Motorendrehzahl, zusätzlich Auskuppeln und Abbremsen jeder einzelnen Kette möglich
Geschwindigkeit: Straße 15 km/h, Gelände 4 - 8 km/h
Panzerung: Front 30 mm, Seite 15 mm
Fahrbereich: Straße 60 - 70 km/h, Gelände 30 - 35 km/h
Besatzung: 16 Soldaten (im Einsatz bis zu 22)
Baujahr: 1914-1917
Stückzahl: 20

Beschreibung: (Quelle: Panzermuseum Munster)

Die Entwicklung des A 7 V erfolgte als Reaktion auf den ersten britischen "Tank-Einsatz" am 15. September 1916 bei Flers. Anders als die britische und französische Seite hatten die zuständigen deutschen Stellen die taktischen Möglichkeiten eines geländegängigen Kampfwagens nicht erkannt, wenngleich Vorschläge zum Bau eines solchen Wagens seit 1912 vorlagen.

Selbst nach den ersten britischen Einsätzen mit "Tanks", die bei den deutschen Soldaten Überraschung, Furcht und Panik hervorriefen, waren die Überlegungen zur Tankabwehr vordringlicher als die Überlegungen zum Bau eines eigenen Kampfwagens.

Am 13. November 1916 wurde die verkehrstechnische Prüfungskommission durch die Abteilung A 7 V (daher auch die Bezeichnung für den Sturmpanzerwagen) des Kriegsministeriums mit der Entwicklung und Konstruktion eines Kampfwagens beauftragt. Die zuständige Technische Kommission wurde durch den Hauptmann der Reserve Oberingenieur Joseph Vollmer geleitet.

Nachdem die Entscheidung für das Holt-Caterpillar System als Kettenantrieb gefallen war, wurde der Bau von 100 Fahrgestellen, von denen zunächst nur 10 gepanzert werden sollten, beschlossen. Erst im Mai 1917 wurden 10 weitere Panzeraufbauten in Auftrag gegeben als Ersatz für erwartete Ausfälle.

Dies zeigt schon eine gewisse "Halbherzigkeit" beim Kampfwagenbau. Eine zunächst untergeordnete Dringlichkeitsstufe im Rüstungsprogramm und kriegsbedingte Material- und Produktionsschwierigkeiten behinderten den Bau zusätzlich. Erst nach dem ersten Masseneinsatz britischer Tanks bei Cambrai am 20./21. November 1917 wurde die Entwicklung zügig vorangetrieben.

Nach der Vorführung der "Sturmpanzer-Kraftwagen-Abteilung" vor General Ludendorff am 25. Februar 1918 wurde die Aufstellung von drei StPzKrW-Abteilungen mit insgesamt 20 A 7 V entschieden. Parallel dazu wurde die Aufstellung von Panzerkraftwagen-Abteilungen mit Beute-Tanks beschleunigt. Die fahrtechnische Ausbildung der Besatzungen wurde in der Geländefahrschule Berlin durchgeführt.

Die taktische Ausbildung der aus verschiedenen Truppengattungen (Infanterie, Artillerie, Kraftfahrtruppe) zusammengestellten Besatzungen der A 7 V erfolgte anfänglich in Beuville durch das "Sturm-Batallion Rohr" - eine Eliteeinheit, die sehr erfolgreiche und für die damalige Zeit fortschrittliche Ausbildungs- und Einsatzmethoden für den Sturmangriff entwickelt hatte. Da für die Anfang 1918 fertig zusammengestellte StPzKrW-Abt. 1 bereits im März 1918 der erste Einsatz befohlen wurde, konnte keine gründliche und umfangreiche Ausbildung stattfinden. Daher musste auch für die anderen Abteilungen jeweils zwischen den einzelnen Einsätzen eine weitergehende Ausbildung im Abteilungsrahmen durchgeführt werden. Das Zusammenwirken mit anderen Truppen und die Vorbereitung auf die Einsätze wurde auf den Sturmübungsplätzen hinter der Front geübt.

Der erste Einsatz deutscher Sturmpanzerwagen fand am 21. März 1918 im Rahmen der "Michael-Offensive" bei St. Quentin statt. Die taktische Aufgabe der A 7 V bestand darin, als "Hilfswaffe der Infanterie" feindliche Gräben aufzurollen und hartnäckig verteidigte Widerstandsnester auszuheben. Trotz einiger technischer Schwierigkeiten, Orientierungsproblemen der Besatzungen und einiger Ausfälle gelang die Überraschung der gegnerischen Infanterie, und so bestanden die A 7 V insgesamt ihre Feuertaufe.

Der zweite Einsatz der A 7 V bei Villers-Bretonneux am 24. April brachte bereits die erste Begegnung mit britischen Tanks. Auch im ersten "Tank-Gefecht" der Geschichte stellten die A 7 V und ihre Besatzungen Leistungsfähigkeit und Möglichkeiten dieser jungen Waffe unter Beweis.

Weitere Einsätze folgten am 01. Juni 1918 bei Soissons und Reims, am 09. Juni bei Montdidier und Noyon, am 15. Juli an der Marne, am 03. Oktober bei St. Etienne und am 11. Oktober bei Cambrai.

Die Einsätze bewiesen die Stärken des A 7 V (Geschwindigkeit, Aktionsradius, Beobachtungs- und Wirkungsmöglichkeiten, Feuerkraft, Panzerung und große Munitionsausstattung), deckten aber auch deutliche Mängel (geringe Geländegängigkeit und Grabenüberschreitfähigkeit, eingeschränkte Kletterfähigkeit) auf.

Die taktischen Erfahrungen mit dem A 7 V zeigten, dass genaue Erkundung, sorgsame Absprachen, geeignetes Gelände, Schutz und Unterstützung durch andere Truppen, Verbindung untereinander, Bereithalten der erforderlichen Versorgungsgüter und Überraschung die wesentlichen Voraussetzungen für einen erfolgreichen Einsatz waren.

Als einziger erhalten gebliebener A 7 V kann der Wagen 506 "Mephisto" nachgewiesen werden. Er befindet sich im Queensland-Museum in Brisbane/Australien. Er diente als Vorlage für diesen Nachbau, der aber nicht in allen Details die originale Wiedergabe dieses Wagens ist. Der hier im Panzermuseum Munster ausgestellte A 7 V ist der einzige Nachbau.

Beschreibung der nachgestellten Kampfhandlung: (Quelle: Panzermuseum Munster)

Der Nachbau des Sturmpanzerwagens A 7 V ist in eine Geländeszene eingebracht, die die Besonderheiten des 1. Weltkrieges veranschaulicht.

Der Infanterietrupp im rechten Teil des Dioramas soll zeigen, dass die Infanterie im 1. Weltkrieg Hauptträgerin des Kampfes war.

Die Besonderheiten und Härte der Kämpfe an der Westfront (Materialschlachten) wird durch den Grabenabschnitt unterstrichen, der im Zusammenhang mit den vorgelagerten Drahthindernissen auf den vierjährigen Stellungskrieg hinweist.

Das zähe Ringen um einzelne Grabenabschnitte, der mörderische Grabenkampf - als Nahkampf ausgetragen - und das zermürbende und verlustreiche Nehmen und Aufgeben von einzelnen Graben- und Geländeabschnitten waren die täglichen Erscheinungsformen des Stellungskrieges. Hinzu kam das starre, oft monatelang fast bewegungslose Gegenüberliegen der Truppen, die in dieser Zeit, Sommer wie Winter, in den Gräben mit ihren Unterständen und anderen Einrichtungen leben mussten. Das bedingte, dass zwangsläufig eine ganz besondere Form soldatischer Gemeinschaft entstand - die vielbeschriebene "Grabengemeinschaft" - eine Gemeinschaft auf Leben und Tod.

Vielfältig waren die physischen und psychischen Belastungen dieses "Lebens im Graben", die Enge der Gräben und Unterstände, Dreck, Nässe, Kälte, Hitze, das Warten auf den Angriff, die Einsamkeit auf Posten, Angst, das reglose Verharrenmüssen in stundenlangem schweren und schwersten Artilleriefeuer - im Diorama angedeutet durch die Trichter im Vorfeld - das als Trommelfeuer die Gräben sturmreif schießen, Mann und Material zermürben sollte und zur Vorbereitung der Sturmangriffe diente.

Dazu gehörte auch oftmals der Einsatz von "Gas", das beide Seiten während des 1. Weltkrieges einsetzen und das viele Tote und Verletzte forderte. Daher auch die Ausstattung der Infanteristen mit Gasmaske.

Eine Waffe, die aufgrund ihrer Reichweite und Feuerkraft wesentlich den Grabenkrieg bestimmte, war das Maschinengewehr, das seit Anfang des Jahrhunderts in die Streitkräfte Europas eingeführt wurde. Das deutsche Heer nutzte das MG 08 als schweres MG sowohl im A 7 V als auch hinter einem speziellen Grabenschild auf Lafette (im Diorama vorne links) und das leichtere MG 08/15 (rechts im Graben). Gegen Ende des Krieges wurde das MG zum Hauptträger des Feuerkampfes in den stark dezimierten Infanteriekompanien, die oftmals nur noch aus einzelnen MG-Trupps mit einigen Infanteristen bestanden.

Im Zentrum des Dioramas steht der Sturmpanzerwagen A 7 V, der zusammen mit der Fotowand den Angriff einer Sturmpanzerwagen-Abteilung darstellt. Panzerkraftwagen sollten auf beiden Seiten den festgefahrenen Stellungskrieg überwinden helfen und dadurch die Entscheidung erzwingen.

Ein Ziel, das der Kampfwagen auf keiner Seite erreichen konnte.