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Lexikon der Flugzeuge

- Modelle, Technik, Daten, Fakten -

Technische Daten:

Besatzung 1 Pilot und 1 Beobachter
Länge 7,35 m
Spannweite 10,35 m
Höhe 2,1 m
Flügelfläche 16,56 m²
Leergewicht 668 kg
Maximales Gewicht 990 kg
Antrieb 1 x Lycoming O-435-A
Leistung 185 PS
Höchstgeschwindigkeit 216 km/h
Einsatzradius 600 km
Dienstgipfelhöhe 4.500 m
Maximale Steigrate 301 m/min
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Beschreibung:

Die Stinson L-5 Sentinel war ein leichtes Verbindungs- und Aufklärungsflugzeug der US-Streitkräfte. Die kurze Start-und Landestrecke ermöglichte den Einsatz unter einfachen Bedingungen außerhalb von befestigten Landebahnen. Die Maschinen hatte keine Bewaffnung und kam an allen Kriegsschauplätzen seiner Zeit vornehmlich im Kurierdienst zum Einsatz. Ansonsten handelt es sich um einen abgestrebten Schulterdecker mit starrem Fahrwerk und Spornrad. Auffällig ist das nach oben hin durchsichtige Dach, dass eine gute Rundumsicht ermöglicht. Daher erinnert die Stinson L-5 optisch an vergleichbare Modelle seiner Zeit, wie die Piper L-4 J "GRASSHOPPER" und Auster Mk V.

Das Flugzeug und deren Besatzungen wurden von den Bodentruppen mit anerkennenden Spitznamen wie „Flying Jeep“ (Fliegender Jeep) oder „Jungle-Angel“ (Dschungel-Engel) bedacht.

Das Muster war eines der wichtigsten amerikanischen Flugzeuge des Zweiten Weltkrieges, obwohl zahlenmäßig und hinsichtlich der Popularität von der Piper L-4 übertroffen. Fast 4.000 wurden in Wayne, Michigan, durch die Firma Stinson als Teil der United Vultee Cooperation zwischen 1941 und 1945 hergestellt. Als wahres Arbeitspferd der US Army Air Forces absolvierte die L-5 eine Vielzahl von verschiedenartigen Einsätzen, wie der Transport von Offizieren zwischen den Stützpunkten (Verbindungsflugzeug) , Such- und Rettungsdienst, Fotoaufklärung, Kurierdienst, Versorgungseinsätze und Artilleriebeobachtung.

Die L-5 hatte ihren zivilen Ursprung in der Stinson Modell 105 Voyager. Nach einer Vorführung der deutschen Fieseler Fi 156 „Storch“ 1938 kam es zu einer Untersuchung seiten des US-Luftwaffe über die Verwendung ziviler Konstruktionen für die Armee. 1940 lud die Armee verschiedene Hersteller ein, um das militärische Potential der jeweiligen Zivilflugzeuge festzustellen. Von den insgesamt sechs Entwürfen fiel besonders eine Voyager mit einem 100 PS Franklin O-200-1 Motor auf.

Der Durchbruch kam mit der Bestellung von 275 Flugzeugen durch die Armee in der Verwendung des 185 PS starken Lycoming O-435-1, der mit vergrößertem Seitenleitwerk und anderen Verbesserungen eingebaut wurde. Die zivile Bezeichnung lautete Stinson Modell 76, die militärische ursprünglich O-62 und kurz später L-5. Bis 1942 wurden 1.700 L-5 „Sentinels“ von der Armee bestellt, und mit zusätzlichen Mitteln aus dem Kongress weitere 2.400 bis 1945. Im Produktionsverlauf entstanden verbesserte Versionen wie die L-5B, L-5C, L-5E und die L-5G.

Bis 1957 blieben die L-5 in den Streitkräften USA, Japan und Europa im Einsatz. Danach wurden viele Flugzeuge von zivilen Eigentümern weiterbetrieben, unter anderem als Segelschleppflugzeug in Vereinen, Bannerschlepp und Vermessung.