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Lexikon der Flugzeuge

- Modelle, Technik, Daten, Fakten -

Bell UH-1D “HUEY”: Nutzung bei Heeresfliegern ausschließlich für Transport

Technische Daten (allgemein):

Hersteller Bell Helicopters TEXTRON
Besatzung 1 - 2 Piloten
Typ mittlerer Transporthubschr.
Verwendung Mehrzweckhubschrauber
Antrieb 1 x Avco-Lycoming
Bezeichnung T53L-13 Turbo-Shaft
(alternativ) (13B)
Art Wellenturbine
Leistung 1.044 kW (1.400 SHP)
Leistung .
max. Geschwindigkeit ca. 220 km/h
Reisegeschwindigkeit 200 Km/h
Reichweite ca. 500 km
mit Innenzusatztank 850 km
Gipfelhöhe ca. 4.150 m
. .
Maße .
Gesamtlänge mit Hauptrotor 16,43 m
Rumpflänge bis Ende Heckflosse 12,69 m
Höhe insg. 4,41 m
Höhe Kabinendach 2,37 m
Kabinenboden über Grund 0,53 m
Oberkante Stabilisator 3,95 m
Hauptrotorkreisfläche 168 m ²
Hauptrotordurchmesser 14,63 m
Heckrotordurchmesser 2,59 m
Stabilisator 2,75 m
Breite Landegestell 2,54 m
Höhentrimmflosse 2,85 m
Masse .
Leergewicht 2.315 kg
Startmasse 4.315 kg

Ladung:

Crew-Chief und 14 Soldaten mit Kampfausrüstung oder 6 Liegen und 3 Sitze oder 1.760 kg Fracht - Bewaffnung optional: 2 Maschinengewehre in der Tür und diverse Raketen und Maschinengewehre

Hauptverwendung:

SAR, Transport-, Angriffshelicopter, Bundesgrenzschutz u.a.

Beschreibung: Erstflug bei der Bundeswehr: 1965

Der von der Firma Bell entwickelte Hubschrauber "Model 205A“ (Iroquis) UH-1 D/H ist mit über 7.000 Exemplaren der meistgebaute Drehflügler der westlichen Welt.

Sein Antrieb mit nur einer Turbine und das Fehlen einer Blindflugausrüstung beschränkte seinen Dienst auf bestimmte Wetterbedingungen. Das ändert aber nichts daran, dass das Model 205 der erfolgreichste Hubschrauber der Welt wurde und bis heute in zahlreichen Ländern im Einsatz steht.

Das Verteidigungsministerium der Bundesrepublik Deutschland beschloß am 1. April 1965 die Einführung der BeIl für die Bundeswehr. Es sollten zunächst insgesamt 406 UH-1 D angeschafft werden, aber aus Kostengründen hat man diese Zahl später etwas reduziert. Es wurde jedoch angestrebt, dass die Lizenzproduktion schnellstmöglich bei Dornier, Oberpfaffenhofen, und der Triebwerksnachbau bei der MTU anlaufen sollte. Anfang 1966 erhielt die Bundeswehr die ersten vier UH-1 D (KL+101 bis KL+104) aus der laufenden amerikanischen Produktion, von denen drei sofort an die E-Stelle Manching geliefert wurden. Am 17. August 1967 konnte bei Dornier die erste Lizenz-UH-1 D übergeben werden. Es folgten weitere 344 Modelle für den deutschen Bedarf.

Die Heeresflieger-Verbände nutzten die UH-1 D fast ausschließlich zu Transportzwecken, wobei sie sich hervorragend bewährten. Bei der Luftwaffe dient die UH-1 D bis heute außer zum Lufttransport auch als SAR-Maschine und leistet den zivilen Rettungsdiensten Unterstützung.

Er ist geräumig, durch die großen Schiebetüren schnell zu beladen und hat durch den Turbinenantrieb eine hohe Zuladung. Er ist ein leichter Transport- und Mehrzweckhubschrauber mit Turbo-Triebwerk und 2-Blatt-Rotor. Da er als einer der sichersten Fluggeräte gilt, wurde er auch von Bundespräsidenten, Bundeskanzler, Ministern und Abgeordneten genutzt.

Für die Montage kann auf vorhandene Befestigungspunkte zurückgegriffen werden. Es können alle zu installierenden Teile innerhalb kürzester Zeit mit dem Bordwerkzeug an- und abgerüstet werden.

Geschichte:

Erstflug (XH- bzw. H-40) = 1956

Die Entwicklung der ,,UH-1 D" in den USA geht zurück auf das Jahr 1961 (Modell 205), als das Beschaffungsamt der US-Army eine Auschreibung herausgab, die zur Grundlage hatte, einen Mehrzweckhubschrauber für leichte Transportaufgaben zu entwickeln. Die Firma BELL hatte zu dieser Zeit gerade das Fluggerät ,,205" in einer zivilen Ausführung fertiggestellt, das zur Versorgung von Ölplattformen auf See dienen sollte. Dieser Hubschrauber wurde nun für militärische Anforderungen überarbeitet und nahm am Vergleichsfliegen von vier weiteren Mitbewerbern teil und gewann auf Anhieb! Er wurde später zum meistgebauten Hubschrauber der Welt.

Die allererste Bewährungsprobe bestand der ,,UH-1D" zweifellos im Vietnam-Krieg zwischen 1965 und 1975. Hier war der “HUEY”, wie er in der Army genannt wurde, zu einem unverzichtbaren Arbeitspferd geworden.